Kulturtag der AG 60plus München-Land

Besuchergruppe in der Borstei

31. Januar 2016

von Albert Rothmeier

Im Rahmen ihres jährlichen Kulturtages hat die AG 60plus des Unterbezirks München-Land Ende 2015 zur Besichtigung der „Borstei“ in München-Moosach eingeladen. Das Angebot fand großen Anklang bei den Genossinnen und Genossen.

Die jetzt denkmalgeschützte Wohnanlage wurde von dem Architekten und Bauunternehmer Bernhard Borst von 1924-1929 erbaut. Frau Kafka gab der Gruppe bei der Führung mit vielen Detailkenntnissen interessante Einblicke, vor allem auch in das Alltagsleben der Borstei-Bewohner.

Auf dem ca. 70.000 qm großen Grundstück verwirklichte Borst seine Ideale vom gemeinschaftlichen Wohnen. Borst legte Wert auf eine Entlastung der Hausfrauen und die Gesundheit der Menschen. So gab es z.B. eine Großwäscherei, in der die Mieter ihre Wäsche abgaben und schrankfertig geliefert zurück bekamen. (Vermeidung von Schimmelbildung in den Wohnungen).

Von großer Bedeutung für Borst war auch die Vernetzung von Kunst und Natur. In der Wohnanlage, die eigentlich als eine „Stadt in der Stadt“ gesehen werden kann, sind die Höfe mit zahlreichen Pflanzungen geschmückt und mit 51 Skulpturen ausgestaltet. Es gibt einen Teich und neun Brunnen.

Erstaunt waren wir von der damals bereits vorhandenen Zentralheizung mit fließend heißem Wasser in den Wohnungen, die alle mit Bad, Bidet, Gasherd sowie Parkettböden ausgestattet sind. Ebenso gibt es Kinderspielplätze in den Höfen. Auch an eine Einkaufszeile war gedacht. So gab es eine Bäckerei, Metzgerei, ein Café, Lebensmit-telläden und ein Postamt.

Nach dem zweiten Weltkrieg wohnte Bernhard Borst selbst in seiner Anlage und organisierte für die Bewohner Gartenkonzerte. Für die Kinder gab es Faschingsfeiern und Sommerfeste und für die Kleinen kam dann in der Weihnachtszeit der Nikolaus.

In einer nahegelegenen Gartenwirtschaft ließen wir mit dem Erlebten den Tag ausklingen. Wir bedanken uns bei Genossin Helga Sigl, die den Kulturtag 2015 so trefflich organisierte.

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